Architektonisches Konzept

Architektonisches Konzept und städtebauliche Einordnung des KuBiZ

von Westphal Architekten BDA – bearbeiteter Auszug

Alte Raumkontur bewahren, neue Identität entwickeln

Der Entwurf einen neuen gemeinsamen Haupteingang für beide Gebäude vor, so dass alle zukünftigen Nutzungen über nur eine Adresse erschlossen werden und den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Zeven eine gemeinsame neue Identität vermittelt wird. Die Anbauten und das Vordach des Holländertrakts werden rückgebaut, so dass die eigentliche Raumkontur von Grundschule und Holländertrakt wieder gestärkt werden. Um dem Bestand den angemessenen Respekt zu zollen, übt sich der neue Eingangsbereich in Zurückhaltung und integriert sich in das vorhandene Volumen des Holländertrakts. Im Schnittpunkt beider Gebäude wird das Foyer zentral angeordnet, schafft eine gemeinsame Adresse und ermöglicht die Erschließung aller vier Nutzungseinheiten (Aula, Bibliothek der Samtgemeinde Zeven, Archiv der Samtgemeinde Zeven und der Volkshochschule Zeven) . Dabei öffnet es sich über eine großzügige Verglasung zum Platz und stellt eine Art Fortsetzung des öffentlichen Raumes dar. Offen und transparent, lichtdurchflutet und kommunikativ wird das Foyer zukünftig das Herz des KuBiZ sein – ein neuer Ort der Kommunikation und des Austauschs für die Zevener Bürgerinnen und Bürger. Diesen erlaubt das Foyer Einblick in die angrenzende Aula, in die Bibliothek sowie zum verglasten Übergang zur Grundschule Klostergang, in dem zukünftig der Volkshochschule Raum geboten wird.

Maximale Transparenz, größtmögliche Flexibilität - Aula

Die Aula wird direkt an das Foyer angeschlossen. Eine großzügige Verglasung sorgt auch an dieser Stelle für ein Höchstmaß an Durchlässigkeit und Transparenz. Eine großzügige Terrasse ergänzt die Aula in Richtung des rückwärtigen Gartens, so dass auch an dieser Stelle Außen- und Innenraum durchdrungen werden.

Neues Raumerlebnis - Bibliothek

Die neue Bibliothek findet Platz in beiden Geschossen des Holländertrakts Platz. Dabei bleiben Raum- und Erschließungsstruktur des Bestandsgebäudes beibehalten, jedoch wird das Gebäude bis auf die tragende Struktur reduziert. Um analog zum Foyer ein großzügiges Raumerlebnis zu ermöglichen, sollen die abgehängte Decken im Erdgeschoss zurückgebaut werden. Individuelle Sitzmöglichkeiten und Lesenischen werden entlang der Fassade mit Blick auf die Kirche realisiert. Um das Souterrain auch visuell an das Erdgeschoss zu binden, wird eine mittig angeordnete Treppe mit erlebbarem Luftraum integriert. Der neue Großraum entwickelt als kommunikativer Treff- und Mittelpunkt eine hohe Aufenthaltsqualität.

Archiv - Volkshochschule

Über einen verglasten Verbindungsgang wird die Grundschule Klostergang an das Foyer angebunden. In dieser werden die Volkshochschule und das Archiv untergebracht. Zu diesem Zweck sind keine strukturellen Umbaumaßnahmen erforderlich.

Erhalten und weiterdenken

Der Entwurf von Westphal arbeitet mit den vorhandenen Fassaden, das Ziegelmauerwerk wird lediglich gereinigt und fugensaniert. Eine energetische Verbesserung der Außenhülle erfolgt über die Anbringung von Mineraldämmplatten im Innenraum. Ferner werden auch, aber nicht nur aus energetischen Gründen, die alten Fenster durch thermisch getrennte Stahlfenster mit schmalen Ansichtsprofilen ersetzt. Über die vertikale Teilung der neuen Fenster erfolgt die Bezugnahme auf die historische Fensterteilung bei gleichzeitiger Schaffung eines modernen und zeitgemäßen Erscheinungsbildes. Im Holländertrakt bleiben die Fenster in ihrer Breite erhalten. Hier werden lediglich die Brüstungen zurückgebaut, um bodentiefe Fenster zu erhalten, die eine bessere Verknüpfung von Innen- und Außenraum gewährleisten und der bestehenden Fassade ein innovatives, der neuen Nutzung angepasstes Erscheinungsbild verleihen.

Erhöhte Freiraumqualität

Um auch im Außenraum möglichst hohe Freizeit- und Aufenthaltsqualitäten zu erzielen, wird der ehemalige Schulhof zu einem grünen Garten umgestaltet. Dieser grenzt direkt an Foyer, Aula und Bibliothek an und ermöglicht aus den Nutzungsbereichen heraus einen „beruhigenden Blick ins Grüne“. Die Ausbildung eines Lesegartens, eines Schachgartens sowie von Spielzonen gewährleistet auch hier eine optimale Verknüpfung von Innen- und Außenraum. Der Platz im Herzen von Klosterkirche, Museum, Kindergarten und neuem KuBiZ erhält durch einen zentral angeordneten Baumhain eine neue Mitte, die das historische Gebäudeensemble in seiner Raumwirkung stärkt.